Hunde im Pferdestall Teil 1
Viele Reiter sind auch begeisterte Hundebesitzer. Doch oft lässt sich die Betreuung der beiden Tiere nicht miteinander vereinen: Die Hunde fühlen sich von den übermäßig groß wirkenden Pferden bedroht und reagieren mit aggressivem Bellen, Jagen oder sogar Beißen. Das Fluchttier Pferd folgt dann seinem Instinkt und sucht das Weite. Auf diese Weise können nicht nur für die eigenen Tiere, sondern auch für andere Stallbewohner gefährliche Situationen entstehen. Aufgrund vieler solcher Vorfälle sind in zahlreichen Pferdeställen Hunde bereits verboten.
Hunde in den Pferdestall integrieren – ein Wunsch von vielen Hundebesitzern
Mit Hilfe der richtigen Hundeerziehung ist dies möglich. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein Umdenken in den Köpfen vieler Hunde- und Pferdebesitzer: Bisher fließt viel Geld und Zeit in die Erziehung und Haltung von Pferden. Die Fürsorge für Hunde hingegen wird oft aufgrund ihrer kleinen Körpergröße unterschätzt. „Der soll einfach mitmachen“ ist eine der Aussagen, die von Hundebesitzern oft zu hören ist. Und obwohl man seine Tiere natürlich nicht verwöhnen soll, haben Hunde eine Seele, die betreut und erzogen werden muss. Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass man deutlich intensiver mit seinem Hund zusammen lebt, als mit seinem Pferd, sollte jedem Hundebesitzer klar werden, wie wichtig ein liebevoller und respektvoller Umgang ist.
Vertrauen, Konsequenz und Geduld
Die richtige Hundeerziehung basiert auf drei Grundprinzipien: Vertrauen, Konsequenz und Geduld. Gerade junge Hunde brauchen eine feste Bezugsperson, die ihnen mit klaren Regeln deutlich macht, was der Hund darf und was nicht – und das immer und immer wieder. Nur wenn solch eine Basis besteht, kann der Hund erfolgreich in den Pferdestall integriert werden.
Absprache mit anderen Pferdebesitzern
Bevor man seinen Hund in den Stall mitbringt und ihn dort auch frei herumlaufen lässt, sollte man das Gespräch mit allen anderen Pferdebesitzern suchen. Man selbst weiß nur über die Vergangenheit des eigenen Pferdes und kann daher nicht wissen, ob andere Pferde des Stalles eventuell eine Hundephobie haben. Manche Tiere wurden in ihrer Vergangenheit von Hunden gebissen und gejagt und können daher mit ungeahnter Scheu, Angst oder sogar Panik reagieren. Frühzeitige Gespräche vermeiden hierbei nicht nur gefährliche Situationen, sondern sorgen auch für ein besseres Stallklima. Wenn alle Mitglieder des Stalls informiert und mit einbezogen werden, fühlen sie sich nicht übergangen. Selbst weniger Hundefreundliche Reiter können so davon überzeugt werden, dass ein Pferdestall keine Hundeverbotszone sein muss – und das erleichtert das Stallleben für viele Pferde- und Hundeliebhaber!
Andere Hunde im Pferdestall
In manchen Pferdställen gibt es bereits einen Hofhund. Dieser ist der „Chef im Revier“ und wehrt sich dagegen, dass andere Artgenossen ihm seinen Platz streitig machen. In diesen Fällen kann die Integration des eigenen Hundes in den Pferdestall sehr schwierig sein. Grundsätzlich sollte man die Hund aber ihren Rangkampf unter sich austragen lassen und sich in diesen nicht einmischen – auch wenn diese teilweise mit heftigem Gebell und Gejaule sehr laut werden können. In den meisten Fällen ist die Hierarchie danach geklärt und die Hunde freunden sich entweder an oder gehen sich respektvoll aus dem Weg. Wenn es allerdings zu grundsätzlichen Problemen kommt muss das Gespräch mit dem entsprechenden Hundebesitzer gesucht werden. Im besten Fall kann dieser den Hund durch die entsprechenden Kommandos in seine Schranken weisen. Anderenfalls kann gemeinsam besprochen werden, dass der Stall in entsprechende Bereiche eingeteilt wird, das heißt, dass die Hunde genügend Platz haben, um sich aus dem Weg zu gehen.
>>>Hunde im Pferdestall Teil 2
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